FREIWILLIGE FEUERWEHR DÖCKINGEN
 
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Chronik

Freiwillige Feuerwehr Döckingen, gegründet 1879

 

Wohl einer der wichtigsten Vereine für einen Ort ist die Freiwillige Feuerwehr. Daher wurde schon Früh erkannt, (wie z.B. in Heidenheim 1871, Auernheim 1879, Hechlingen 1880) das die Brandbekämpfung auf ordentliche Beine gestellt werden sollte.

In der Gemeindeversammlung vom 25.Oktober 1879 wurde der Dorfschullehrer Heinrich Boxberger beauftragt, die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in die Hand zu nehmen.

Dieser beraumte für den 1. November 1879 die Gründungsversammlung in der Saurschen Gaststätte (heute das Gasthaus „zur Sonne“ der Fam. Deuter, Hausname „Korla“) an.

53 Aktive und 20 Passive traten sofort der Wehr bei. Die von Boxberger ausgearbeiteten Statuten wurden von den Mitgliedern gutgeheißen und dem Königlich Bayerischen Bezirksamt zur Genehmigung vorgelegt. Jedem Monat wurde eine Versammlung abgehalten, in welcher man die Probleme der Wehr besprach und auch den Beitrag in Höhe von 10 Pfennig kassierte.

Schon am 29. Dezember 1879 konnte die erste Saug- und Druckspritze an die Wehr übergeben werden. Zur damaligen Zeit schon ein großer Fortschritt für den Feuerschutz.

Blusen und Uniformröcke wurden nach und nach angeschafft. Stahlhelme erwarb man im November1879 von einem Kürassier Armeekorps, das Stück für eine Mark.

1880 schlossen sich sangesfreudige Mitglieder zu einem Feuerwehrgesangsverein zusammen.

1889 folgte die Anschaffung einer Fahne. Sie kostete 330 Mark. An der Fahne beteiligten sich 18 Vereine.

Im Juni 1905 beging die Wehr ihr 25.-jähriges Gründungsjubiläum. Mit verbunden war der Bezirksfeuerwehrtag. Auswärtige Vereine waren zu der Feier jedoch nicht eingeladen. Am gleichen Tag nahmen die Herren Bezirksvertreter eine Inspektion vor. Auch bekamen 15 Männer für 25.-jährige Dienstzeit ein Ehrendiplom.

1911 wurde auf Anregung von Kommandanten Saur eine Feuerwehrkapelle gegründet. Die Instrumente wurden von der Wehr gekauft. Die acht Musikanten verpflichteten sich, zehn Jahre kostenlos bei Beerdigungen von Kameraden, sowie auf Feuerwehrbällen zu spielen. Nach Ablauf dieser Frist gingen die Instrumente in das Eigentum der Bläser über.

Drei Jahre später brach der Erste Weltkrieg aus. Trotz der Kriegswirren blieb die Feuerwehr aktiv. So wurde 1917 eine fahrbare Leiter gekauft, welche inzwischen in Privatbesitz übergegangen, aber noch heute vorhanden und in einem sehr guten zustand ist.

Die in den Jahren 1922 – 1923 gebaute Wasserleitung konnte ab 1924 von der Wehr zu Löschzwecken benutzt werden.

1930 war wieder ein Jubiläumsjahr. 50 Jahre bestand nun schon unsere Wehr. Zehn auswärtige Vereine nahmen an den Festlichkeiten teil. Der Festablauf wickelte sich im Garten der Gaststätte Deuter ab.

Nach dem 2. Weltkrieg musste bei der Feuerwehr, ebenso wie bei anderen Vereinen, wieder neu begonnen werden. Mehr als 20 Männer kamen neu zur Wehr, um deren stark gelichtete Reihen wieder zu schließen. Um den Feuerschutz auch ausrüstungsmäßig zu verbessern,

wurde 1947 die erste Motorspritze gekauft. Auch das Schlauchmaterial musste zum Großteil erneuert werden. Uniformen, Diensthemden sowie Hakengurte gehörten ebenfalls zu den Neuanschaffungen.

1948 riss die Gemeinde das alte, viel zu kleine Spritzenhaus ab und baute an der gleichen Stelle ein neues Gemeindehaus mit Einstellraum für die Feuerwehrgeräte. Im Oktober 1949 konnte der Einzug erfolgen. Zur besseren Beförderung der Motorspritze, welche 1946 neu angeschafft wurde, baute ein ortsansässiger Schlosser einen vollgummibereiften Anhänger.

 

1955 war das 75.-jährige Gründungsjubiläum. Es gab noch kein Festzelt. Deshalb feierte man im Garten der Gastwirtschaft Stechhammer( Meierhof ). 21 auswärtige Wehren nahmen daran teil.

Nachdem die 1946 angeschaffte Motorspritze erhebliche technische Mängel aufwies, wurde 1962 eine neue TS 8/8 gekauft. Ebenso wie die alte Motorspritze entsprach auch der selbstgefertigte Spritzenwagen nicht mehr den Erfordernissen der Zeit.

Die 1958 erneuerte Wasserleitung mit der Neuanlage von acht Überflurhydranten und der Erweiterung der Unterflurhydranten auf 36, sowie sechs unabhängige Wasserentnahmestellen, die zum Teil im Zug der Dorfsanierung angelegt wurden, sollten eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser gewährleisten. Die regelmäßig durchgeführten  Leistungsprüfungen, mit denen 1968 begonnen wurde, stellen auch heute noch einen hohen Ausbildungsstand der Wehr sicher.

Nach langwierigen Verhandlungen mit dem Gemeinderat und dem Landratsamt konnte im Frühjahr 1976 ein Feuerwehrauto LF8 mit Vorbaupumpe, Atemschutzgeräten und verschiedenen technischen Zubehör erworben werden.

Gleichzeitig wurde auch das neue Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchwaschanlage und Schrägtrocknung in der dafür umgebauten ehemaligen Bullenhaltung des Meierhofes, seiner Bestimmung übergeben.

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr hieß es dann 1980. Vom 18. bis zum 20. Juli wurde in einem Festzelt auf dem Pausenhof der Schule gebührend gefeiert. 74 Gruppen, darunter 65 Feuerwehren aus dem fränkischen und nordschwäbischen Raum bildeten einen farbenfrohen Festzug durch Döckingen.

Am 15. Mai 1986 konnte unsere  Wehr ihren Schulungs- und Kulturraum einweihen, der im Obergeschoss der ehemaligen Gemeindekanzlei eingerichtet wurde.

1990 stand wieder im Zeichen eines großen Festes. Vom 13. bis 16. Juli wurde auf dem neu geschaffenen Festplatz in der „Saurenwieß“ das 110 jährige Jubiläum begangen. Höhepunkt war wieder einmal der aus 66 Vereinen bestehende Festumzug durchs herrlich geschmückte Döckingen.

Nach 33 „ Dienstjahren“ musste die alte Motorspritze wegen technischer Mängel ausgetauscht werden. Die Anlieferung der neuen TS 8/8 erfolgte am 01.Feb.1995. Vier Jahre später wurden  neue Atemschutzgeräte angeschafft, welche die Einsatzsicherheit wesentlich erhöhen und zudem leichter zu bedienen sind. Im Jahre 2001 konnten sich die Aktiven auch über einen neuen Schutzanzug freuen. Für die Atemschutzgeräteträger gab es zusätzlich feuerfeste Überjacken.

Erstmalig in der Geschichte unseres Vereines wurde im Januar 2005 ein Patenbitten bei der Freiwilligen Feuerwehr Ursheim durchgeführt. Denn schon zu den Jubiläen 1980 und 1990 hatten sie die Patenschaft übernommen. Vom 30.06. bis 03.07.05 feierten wir unser 125. jähriges Jubiläum im Festzelt auf der „Saurenwieß“. Mit einem Standkonzert beim Gasthaus Deuter, und einer würdigen Totenehrung am Platz vor der Kirche, begann unser Fest. Zum Festumzug am Sonntag konnten wir bei herrlichem Sonnenschein 92 Vereine und Musikkapellen aus dem fränkischen und nordschwäbischen Raum begrüßen.

 

Erwähnenswert wäre noch, unser „Festexpress“, bestehend aus einem Oldtimer Bulldog mit Wagen, der uns seit einigen Jahren immer gute Dienste bei Festbesuchen geleistet hat.

Außerdem konnten wir 2006 die erste Feuerwehrfrau in unseren Reihen begrüßen.

 

Während der nun über 125.-jährigen Geschichte wurde die FFw Döckingen schon zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Aber die Einsatzpalette ist vielseitig. Neben Bränden, Technischer Hilfeleistung, Vermisstensuche und manches mehr, kommt auch der kulturelle Teil natürlich nicht zu kurz. Alles unter unserm Leitspruch, der auch unsere Fahne schmückt:

 

       „ Helfen in Not, ist unser Gebot

                                Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“

 

 

 

 

Ausblick:

Im Jahr 2009, nach 33 Jahren Dienstzeit wird unser LF8 gegen ein neues Fahrzeug, ein LF10/6 mit Wassertank ausgetauscht werden.



      

 

 

Führungskräfte unserer Wehr von 1879 bis heute:


Kommandanten :

1879 bis 1897    Johann Huber

1897 bis 1907    Friederich Schürer

1907 bis 1929    Friederich Saur

1929 bis 1935    Konrad Meyer

1935 bis 1941    Karl Schwab

1941 bis 1946    Leonhard Haffelt

1946 bis 1976    Friederich Hüttinger

1976 bis 1991    Georg Niederlöhner

1991 bis 2011    Dieter Löffler

Seit 2011           Michael Schmidt

 
 

 

 

 

 

 

  stellvertretende Kommandanten :

 

  1879 bis 1898    Friederich Holzhey

  1898 bis 1903    Caspar Johann Zehnder

  1903 bis 1919    Leonhard Reutlinger

  1919 bis 1921    Karl Oberhäuser

  1921 bis 1929    Christian Bühler

  1929 bis 1935    Karl Schwab

  1935 bis 1941    Leonhard Haffelt

  1941 bis 1946    kein stellv. Kdt

  1946 bis 1972    Ludwig Schmidt

  1972 bis 1976    Friederich Meyer

  1976 bis 1991    Alfred Guthmann

  1991 bis 2011    Ernst Tröster

  Seit 2011           Michael Färber

 

Vorstände unserer Wehr seit 1879 bis heute:

 

Gründer und 1. Vorstand war damalige Schullehrer Heinrich Boxberger,

danach übernahmen als oberster Dienstherr die jeweiligen Bürgermeister dieses Amt, zuletzt

Ernst Tröster. Die Führung der Wehr oblag dem Kommandant. Erst 1976 wurde wieder das

Eigenständige Amt des Vorstandes geschaffen, und die Führung der Wehr aufgeteilt.

 

1976 bis 1986                         Friederich Hüttinger  

1986 bis 2001                         Georg Niederlöhner

2001 bis 2003                         Bernd Ziegler

seit 2003                                 Claus Niederlöhner

 

Schwere Brandeinsätze und Hilfeleistungen:

 

05.08.1893           Der Dampfdreschmaschinenwagen des Karl Oberhäuser war in Brand geraten.

22.09.1918           Großbrand auf dem Kohnhof. Es brannte Scheune mit Göbelhaus, Viehstall,

Schweinestall und Streuschupfe. Mangel an Wasser und Mannschaft. Brandausbruch am Sonntag 14.3o Uhr. Ende Dienstag 13 Uhr

30.10.1939           Scheunenbrand bei Albrecht. Ursache war fahrlässiges Verhalten beim Dampf-

Dreschen. (so eingeschrieben im Tagebuch)

01.11.1945           Scheune und Stall des Johann Liebhart abgebrannt. Das Wohnhaus konnte

gerettet werden.

21.02.1950           Scheunenbrand bei Friederich Bub (Faschingsdienstag 22.5o Uhr)

04.08.1951           Ausbruch eines Feuers in der Scheune von Tröster-Schmidt Oskar. Scheune

und Schweinestall sind niedergebrannt. Der Viehstall und das Wohnhaus konnte gerettet werde.

 

29.12.1972           Brand bei Ernst Müller. Die ganze Schmiedewerkstatt brannte nieder. Durch

die Explosion einer Gasflasche wurden zwei Feuerwehrmänner verletzt.

03.04.1979           Scheunenbrand bei Heinrich Zehnder. Ein übergreifen auf Nachbargebäude

konnte nur mit größter Mühe, und mit Unterstützung der Nachbarwehren verhindert werden.

31.01.1981           Großbrand bei Hans Gutmann. Scheune, Vieh und Schweinestall sind abge-

brand. Ein übergreifen auf das Wohnhaus konnte nur durch einen Innenangriff verhindert werden. Der Einsatz war durch Eis und Schnee erschwert, das Thermometer zeigte 16 – 18 Grad unter null an.

06.06.1982           Am Kirchweihsonntag schlug der Blitz in die Scheune von Robert Volkert.

Das Vieh konnte nur mit Mühe gerettet werden.

24.06.1985           Scheunenbrand bei Karl Schmidt, Rothenbergerstraße. Als die Wehr eintraf,

stand schon die ganze Scheune in Flammen. Das Wohnhaus wurde gerettet.

15.07.1985           Bei Konrad Sauer brannte die Scheune bis auf die Grundmauern nieder.

06.08.1989           Nach heftigen Regenfällen stand die neue Schulsporthalle unter Wasser. Der Keller musste ausgepumpt werden.

19.08.1989           Scheunenbrand bei Helmut Schmidt, Hirtenweg. Das Feuer brach beim einlagern von Stroh aus. Vieh und Schweine wurden unter Einsturzgefahr gerettet. Das Wohnhaus konnte unbeschädigt erhalten werden.

13.08.1990           Die Wirtschaftsgebäude und Stallungen bei Manfred Günter stehen in

Flammen.

12.05.2000           Zimmerbrand beim alten Fuchs in der Öttingerstraße. Beim anzünden des Holzofens fing das Möbilar Feuer. Er konnte leider nur noch Tod geborgen werden.

17.12.2004      Umgestürzter Pkw im „Hüllweiher“. Eine Person konnte sich selbstständig befreien, der Fahrer konnte nur noch tot geborgen werden. Es hantelte sich hierbei um einen Jungfeuerwehrmann aus unseren eigenen Reihen

23.08.2005      Hochwasser im Gemeindegebiet Ursheim und Polsingen. An der Stahlmühle wurde gelagertes Schnitt und Brennholz vor den Fluten in Sicherheit gebracht.

                        In Ursheim wurden verschiedene Keller ausgepumpt und am Brückendurchlass angeschwemmter Unrat und Holz abgeschöpft um den Durchfluss zu verbessern. Hierbei waren alle Feuerwehren des Gemeindegebietes im Einsatz.

10.09.2005      Durch einen Blitzschlag ausgelöster Großbrand eines Schweinestalles mit darüber liegendem Strohlager von Gutmann Hans. 42 Mutterschweine, ca. 150 Jungferkel, sowie der Mastschweinestall konnten gerettet werden. Jedoch musste der betroffene teil des Stalles teilweise mit einem Bagger abgerissen werden, um die 100 glühenden Strohrundballen auf der Holzbalkenlage entfernen und ablöschen zu können.

 

 

Quelle:

 

Aus dem Tagebuch der Feuerwehr-Döckingen entnommen und geschrieben vom Ehrenkommandanten Friederich Hüttinger (gest.2003).

Ergänzt ab 1976 von Kommandant und Vorstand Georg Niederlöhner,

  ab 1991 von Kommandant  Dieter Löffler und Vorstand Claus Niederlöhner
              ab 2011 von Kommandant Michael Schmidt und Vorstand Claus Niederlöhner 

 

 

 


 
 
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Der Übungsplan für das Jahr 2015 ist aktualisiert.
Bitte um rege Übungsteilnahme!!!

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